Da guckst du! Verborgenes Detail im Dachstuhl

Eine neue Woche und wieder neue Erkenntnisse und Berichte. 

Heute nehme ich euch mit in die (bisher) verborgene Welt des Dachgestühls. Dafür müsst ihr euch das Dach in seinem Aufbau wie ein Toast Hawaii vorstellen. Wir fangen von oben an - da, wo sonst die Ananas liegen: Das sind die Schiefer, die alles abdecken. Die Ananas, (also die Schiefer) liegen auf einer klebrigen Schicht. Für die Ananas wäre das der geschmolzene Käse (hmmmm), für die Schiefer bedeutet das ein Mörteluntergrund auf Kalkgrundlage. Diese Schicht ist etwa doppelt bis dreimal so dick wie die Schiefer an sich. 

Der Mörtel hat bisher auch dazu beigetragen, dass die Schiefer zusätzlichen Halt hatten - vor allem dann, wenn den Nägeln die Puste ausging. Der Mörtel hat außerdem eine gerade Fläche mit den Dachlatten hergestellt. Mit dem Toast Hawai gesprochen: Der Käse stellt eine glatte Verbindung zur Oberfläche des Toastbrotes da, auch wenn zwischen Käse und Toast noch Bacon-Streifen liegen. Alles klar?

Nun aber zu dem kleinen Detail, das die Dachdecker entdeckt haben: 


Nachdem sie Schiefer für Schiefer vom Dach nehmen, müssen sie danach auch den Mörtel vom Dach bringen. Das sind mal kleinere Bröckchen, mal größere Brocken - je nachdem, wie sich das da so ablösen lässt. Bei der Begehung am vergangenen Freitag hat Bernie, der Vorarbeiter, allen ein Stück größere Mörtelplatte gezeigt an der man sehen konnte, dass dieser Mörtel auch von unten - von innen - als Putz gedient  haben kann, denn er ist von der Innenseite (also wenn man aus der Kirche nach oben schauen würde) grau gestrichen. 

Möglicherweise ist also die Deckenverkleidung mit den weißen Brettern hinter den großen Balken, wie wir sie alle kennen, nicht der Ur-Zustand der Decke?!

Leider, leider ist es wirklich nur graue Farbe. Keine gemalten Blümchen, Figuren, Muster oder so. 

Somit ist es auch nicht schade, wenn dieser Mörtel nun komplett abgetragen wird. 



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