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Ich, Finnja: Hüter der zukünftigen Schätze

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Heute ist der Tag gekommen, an dem ich sagen kann: nach der Baustelle ist vor der Baustelle! Es ist unglaublich Beeindruckendes passiert in den letzten Wochen und ich bin hoch beglückt, dass ich die Wintermonate in einem trockeneren Mäusebau als zuvor verbringen kann.   An dieser Stelle ist es auch Zeit, allen Beteiligten noch einmal aus der Tiefe meines Mauseherzens zu danken:  Allen Spenderinnen und Spendern der vergangenen zwei Jahre, die großzügig und mit phantasievollen Aktionen Geld gesammelt und gegeben haben! Euer Herz für St. Finian's ist echt groß! Dank geht auch an die Evangelische Kirche in Deutschland, die mit ihrer Bauförderung 30% der Gesamtsumme übernommen hat und damit sichergestellt hat, dass das Projekt überhaupt jetzt starten konnte.  Ebenso hat Dublin City Council mit seiner Förderung für unsere denkmalgeschützte Kirche einen weiteren großen Anteil übernommen. St. Finian's ist Teil von Dublin - und Dublin Teil von St. Finian's.  Auch Fergal und Silvia v

Der große Doppelpunkt:

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Heute - am 19. Oktober - war die finale Bauabnahme. Das restliche Baumaterial und die Maschinen waren zusammengeräumt. Gemeinsam haben wir betrachtet und evaluiert, was die letzten Wochen alles passiert ist und wie das Westdach von St. Finian's restauriert und auf den Stand der heutigen Technik gebracht worden ist.  Silvia vom Architekturbüro war zufrieden, Aisling vom Denkmalschutz von Dublin City Council war ebenfalls zufrieden und Harry, einer der Chefs von der Dachdeckerfirma sowieso. Vorarbeiter Bernie von der Dachdeckerfirma guckte beglückt, dass alle die Arbeit von ihm und seinem Team gelobt haben.  Nun stehen wir alle vor einem großen Doppelpunkt:  Der absoluten Not der einen Dachhälfte ist Abhilfe geschaffen worden. Mit den Erfahrungen und Einblicken von dieser Seite lag heute auch ein Augenmerk auf der zweiten Dachhälfte. Denn im Moment ist das Projekt wirklich eine "halbe Sache".  Auf der gerade in Stand gesetzten Seite waren ca. 35% der Schiefer komplett zu er

Das war schon eine ganz schöne Strecke!

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Fünf Wochen waren die Dachdecker an (besser: auf) St. Finian's am Werk. Und ich hatte die Ehre, die vielen kleinen Schritte, die auf diesem Weg zurückgelegt wurden, ganz hautnah mitzuerleben. Ein paar dieser Schritte bin ich ja auch auf Händen getragen worden, ganz nach oben zum Beispiel. Gestern, am Freitag, ist der Dachfirst vervollständigt worden. Nun kommt am Montag die letzte Begehung zusammen mit dem Architekturbüro, der Dachdeckerfirma und Dublin City Council. Da werde ich meine kleinen Ohren wieder ganz besonders aufsperren.  Für eine umfängliche Rückschau werde ich sicherlich eines Tages diese vielen Kapitel, die hier Tag für Tag entstanden sind, noch einmal lesen. An dieser Stelle gibt es aber schon eine "Schnellzusammenfassung" der Maßnahme am Dach - der Strecke, die wir letztlich zusammen gegangen sind.  Anhand dieser vielen kleinen Teile könnt ihr sehen, von wo bis wo wir gekommen sind:  Schiefe und lose Schiefer zu Beginn, mit ganz schlimm rostigen Nägeln, d

Dach: First

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Man merkt nun ganz deutlich, dass es Herbst über Irland wird. Was ist das die letzten Wochen mit dem Wetter so gut gelaufen. Jetzt wird es auf der Zielgraden (der First) etwas mühsamer. Vom Arbeiten im Sonnenschein gestern kann ich euch aber einen Überblick geben, wie die Firstteile oben befestigt werden. Das ist heute dann erst einmal mehr Bild als Text:  Zuerst wird noch die überhängende Membran, die über den First geschlagen ist, befestigt. Es sollte da oben nicht zu viel knautschen.  Dann machen die Dachdecker das, was ich mich nicht getraut habe: sich auf den Dachfirst selbst schwingen. Stück für Stück werden mit einer speziellen Dichtungsmasse aus der Tube die kleinen Öffnungen zwischen Firsteisen und Dach geschlossen.  Dann kommt der Moment für das Fingerspitzengefühl (vierhändig), wenn immer weiter Firstteile an das dann vorherige angelegt werden.  Wenn ihr bei dem mittleren Bild genau schaut, seht ihr an der Spitze des Giebels (da, wo das Kreuz draufsitzt) unter dem steingehau

Die Maus ganz hoch hinaus

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Alles im Leben hat so seine zwei Seiten. Mindestens. Oben und unten zum Beispiel. Oder aber, dass ich einerseits zwar nicht schwindelfrei bin, andererseits aber den Dachausflug gestern unglaublich interessant fand. So gibt es dazu nun also eine Fortsetzung. Ich bin noch ein ganzes Stückchen weiter hinaufgekommen: bis auf den Dachfirst! Und noch weiter.  Bernie hat ein Auge auf mich gehabt und ich hab große Augen gemacht. Alles da unten sieht von hier oben ziemlich klein aus.  Und vorsichtig, Schritt für Schritt, habe ich mich weiter vorangetastet.  Dabei habe ich genau inspiziert, wie der Dachabschluss oben und der Dachanschluss seitlich zum Giebel nun gemacht sind: Blei wohin das Auge schaut (am Rand zumindest). Nochmal wird deutlich, wie der Schutz vor Wind und Wetter gedacht ist, damit nichts seitlich weiter ins Mauerwerk eindringen kann. Die Schiefer sind mit dem heutigen Tag alle wieder auf der Westseite des Daches aufgebracht.  Gut sichtbar ist der gesägte Schlitz, in den das ab

Die Luft da oben

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Wie versprochen gebe ich euch heute nochmals einen vor Ort Einblick und Anblick der neuen Lüftungskiste. Dazu habe ich ein bisschen (sehr) mit meinen großen Augen geblinkert und Bernie ganz nett angeschaut. Irgendwann hatte er mich verstanden und eingepackt und dann ging es hinauf in die luftigen Höhen! Ich kann euch nur sagen: da muss man wirklich schwindelfrei sein. Einen Blick Richtung meiner Schwanzspitze habe ich tunlichst vermieden - dann wäre mir nämlich schwindelig geworden ... Schließlich waren wir oben angenommen und ich konnte die neue Lüftungskiste auf dem Dach noch einmal ganz aus der Nähe betrachten. Sie ist wind- und wasserdicht eingepackt. Ein komplett verlegter Bleideckel verhindert, dass irgendwo von oben noch Regenwasser eindringen könnte. Ich würde sagen: das hält jetzt mindestens nochmal 100 Jahre.  Ganz bald werden nun hier oben die Firstelemente wieder angebracht. vielleicht darf ich dann nochmal gucken kommen?? Nach diesem Ausflug bin ich auch ganz behutsam wied

Edel, edel ...

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Bei meinen laienhaften Erklärungen zum Lüftungssystem in der Kirche habe ich ja auch beschrieben, dass die Kisten auf dem Dach ebenfalls aufgehübscht bzw. in Stand gesetzt werden. Erst dachte ich noch "naja, einfach ein paar Bretter neu zusammennageln ...". Jetzt bin ich wirklich eines besseren belehrt. Die neu gebaute Lüftungsbox glänzt und funkelt in der Sonne - das Edelmetall strahlt zum Himmel und ich bin mal wieder schwer beeindruckt von der Handwerkskunst.  Nicht nur mit Blei ist diese Kiste umgeben, sondern eben auch mit Kupfer an der Frontseite, damit da in Zukunft kein größeres Getier mehr einziehen, sondern nur noch die Luft abziehen kann.  Aus der Nähe betrachtet, bevor sie hoch aufs Dach kam, sah die Konstruktion übrigens so aus.  Mit der Zeit wird das Kupfer zwar anlaufen und nicht mehr so glänzen. Dann wird sie sich zunehmend an die Dachfarbe anpassen. Aber wir, du und ich und wir alle, wissen dann ja trotzdem, was da an Edelmetall so alles auf dem Kirchendach

Steinreich

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Zum Ende dieser Arbeitswoche sind die Dachdecker dem First schon ganz nahe gekommen. Je höher sie auf ihren Leitern gestiegen sind, desto mehr war auch an wenigen Mäusepfoten abzuzählen, wann die letzen verfügbaren Original-St-Finian's-Schiefer aufgebraucht sein würden. In den letzten Monaten gab es da ja doch zunehmend Verluste und Bruch ... Gemäß des Denkmalschutzes war aber genau beschrieben, was passieren sollte, wenn die alten eigenen Schiefer aufgebraucht wären. Es muss ab dann mit ebenfalls originalen Schiefern (und nicht etwa mit synthetischem Nachbau) weiter gedeckt werden. Für solche originalen und oft ebenfalls historischen Schiefer gibt es einen Markt unter den Profis und trotzdem ist das ein bisschen kniffelig, zur richtigen Zeit das richtige Material zur Hand zu haben.  Dabei müssen vor allem die Dicke und die Ausmaße  stimmen. Zu kleine Schiefer taugen natürlich nichts, zu große Platten müsste man kaputtsägen, was auch schade wäre ... Ich wollte eigentlich helfen und

Schiefe Schiefer

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Nein, ich habe nicht weiter Mathematik betrieben und Dachneigung usw. berechnet ...  Diese Überschrift steht im Zusammenhang mit der der heutigen weiteren Baubegehung. Alle waren da, fast alle: Harry von der Dachdeckerfirma, Bernie mit seiner Dachdeckertruppe, Silvia vom Architekturbüro und Stephan von der Kirche. Und ich.  Es gab einen richtigen Rundgang - natürlich auf verschiedenen Ebenen. Ganz unten am Boden und etwas weiter oben, auf Leitern. Und dabei gab es eine ganze Menge zu entdecken. Aber der Reihe nach.  Zuerst waren wir alle in der Kirche. Dort gab es eine besondere Inspektion der von innen-unten sichtbaren Querbalken, die vorn und hinten auf das Mauerwerk an den Giebelseiten auflaufen. Vor allem hinten in der Kirche ist die Wand ja sehr fleckig (weil feucht geworden) und die Frage war nun, ob die Balken, die von außen ja noch knusper wirken, auch innen wirklich noch halten, was sie versprechen. So ein bisschen ein mulmiges Gefühl hatte ich da ja doch ... Bernie ist aber b

Wünsche werden wahr

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Ich kann es kaum glauben!!! Das ist ja fast wie Weihnachten heute!  Könnt ihr euch noch an die Weltkarte von neulich erinnern, die ich euch hier gezeigt habe? Da habe ich mir ja gewünscht, dass noch mehr Länder von mir lesen. Amerika ist ja schon ziemlich weit weg. Und Jordanien ist ein bisschen exotisch. Und jetzt stellt euch vor: es ist sogar mein Wunschland in Erfüllung gegangen! Die Mongolei!!! Da war ich ja total beeindruckt! Aber noch mehr hin und weg bin ich gewesen, als es vor kurzem diesen Briefumschlag gab. Der war sogar an mich gerichtet. Damit war ich ein bisschen überfordert. Ich habe noch nie Post bekommen!  Die erste Herausforderung war dann natürlich, so einen Umschlag aufzukriegen ... Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.  Und dann das:  Da hat mein kleines Mauseherz einen ganz großen Hüpfer gemacht. Das ist ja soooo toll. Ich bin ganz hoffnungsvoll, dass dann die zweite Hälfte des Daches tatsächlich gemacht werden kann, wenn es solche Mithilfe in Form von "bu