Walle, walle, manche Strecke, ...

... dass zum Zwecke Wasser fließe ... So heißt es doch, oder? 

Beim Kirchendach ist es besonders wichtig, dass das Wasser in die richtige Richtung und an der richtigen Stelle fließt - und abfließt. 

Auch dieser Aspekt spielt bei der Kirchendachsanierung eine entscheidende Rolle, denn wie ihr auf dem Bild erkennen könnt, war schon einige Jahre nicht mehr uneingeschränkt der Fall, dass das Regenwasser, das über ein so großes Kirchendach plätschert, immer den richtigen Weg außen nach unten gefunden hat. Vor allem an der nördlichen Giebelwand kann man innen am Putz sehen, dass Feuchtigkeit eingedrungen ist, die da gar nicht vorgesehen war. Die schattigen, dunkleren Flecken hier sind die feuchten. 

Nein, dramatisch getropft hat es an dieser Stelle noch nicht, aber feuchtes Mauerwerk kann dem Mauerwerk bzw. den dort aufliegenden Balken sehr schaden, greift den Innenputz an und fördert Schimmel. All das will man grundsätzlich nicht und gerade jetzt, wo gebaut wird ist natürlich die Aufgabe, a) zu analysieren, wie das passieren konnte und b) wie es zukünftig verhindert wird. 

Bisher sah der Anschluss der Schieferplatten an die Giebelseiten so aus: 
Die letzten Schiefer, die auf den Giebelschräge trafen, waren ein Stück in die Giebelsteine eingelassen. Um zu verhindern, dass dort Wasser eindrang, hatte man bei der Erbauung Mörtel und Blei an diese Stoßkante angebracht. Möglicherweise ist der auch zwischenzeitlich einmal geflickt worden - was aber eher unwahrscheinlich scheint. Der Zahn der Zeit (ich war es nicht!) hat aber auch hier genagt und der Mörtel bekam Risse, wurde brüchig und platzte stellenweise ab. Das war die Einladung für Regentropfen, den Weg ins Innere zu suchen!

Dieser Anschluss muss nun beim Neuaufbau des Daches verbessert werden. 
Hierzu besteht der erste Schritt darin, die untere Membran (die blaue von pro clima) mit einer Art "Lasche" in den seitlichen Schlitz des Steinwerkes eingeschlagen. Dorthinein werden die Schiefer "geklemmt", sodass, wenn es nun regnen wird, das Wasser nicht mehr in Richtung Innenraum sickern kann, sondern maximal auf der wasserdichten und atmungsaktiven unteren Membran nach unten weiter abgeleitet wird. Und wenn ich es richtig verstanden habe, wird auch hier wieder ein Stück Blei eingearbeitet, um den Spalt abzudichten. Das zeige ich euch dann, wenn es soweit ist. 

Dort angekommen wird es in die neu gepinselten und aufgearbeiteten Dachrinnen fließen und durch die Fallrohre dahin geleitet, wo es hinsoll: ins Abwassersystem. Dazu kann ich euch nicht viel berichten, denn dort sind eher meine größeren Verwandten zu Hause. 





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