Wenn der Regen kommt

Letzte Woche habe ich schon einmal den Auftakt gemacht, vorsichtig zu erklären, wie zukünftig das Wasser an der Stoßkante zwischen der großen Dachfläche und den Giebelsteinen abfließen soll - denn eine richtige Dachrinne gibt es ja nur unten, quer. 
 

Das Geheimnis heißt "doppelte Bleiladung"!
Wenn der letzte Schiefer einer Reihe an den Giebelstein anstößt, bekommt er seitlich ein Blei aufgelegt, das wie ein "L" über ihn ragt. Das seht ihr hier im ersten Bild. 

Der nächste Schiefer in der Reihe darüber überdeckt dann das Blei-L, sodass es fast gar nicht mehr sichtbar ist. 

 


Ja, ihr habt richtig gesehen: das ist natürlich noch nicht das Ende der Ingenieurleistung! Denn da bekanntlich Wasser der kleinsten Kopf hat, würde es hier noch ganz einfach hinter die Bleifalz regnen und darunter versickern. Deswegen gibt es noch einen weiteren Schritt um Regenwasser abzuleiten. 

Wenn man oben ganz genau hinschaut, ist über der Kante des "Blei-L's" ein kleiner Schlitz im Giebelstein zu sehen. Dieser ist in diesen Tagen neu hineingefräst worden um ein "Deckel-Blei" einzulassen: Wieder überlappend werden Bleistücke in den Schlitz geschoben, die über den "Blei-L-Stücken" untendrunter sitzen. Mit solchen kleine Details wird das Dach von oben richtig dicht. Ich war ganz fasziniert davon, was man sich alles ausdenken kann!

Wenn jetzt also der Regen kommt (das kann er ja machen), kommt er wirklich nicht mehr durch irgendwelche Ritzen durch das Dach. Davon profitiere ich dann unten in meiner Kirchenmauswohnung auch. 




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